CDU Stadtverband Alsfeld

Mehr als nur die blaue Nachhut nach der Feuerwehr, das Technische Hilfswerk

Junge Union zu Besuch beim THW Alsfeld

 

ALSFELD. Die Junge Union Alsfeld besuchte das THW Alsfeld, um sich über die Einsatzgebiete und Aufgabenstellung der Bundesanstalt THW zu informieren. Empfangen wurden die jungen Interessierten vom Orts- und Kreisbeauftragten Herrn Jochen Weppler, seit 1986 beim THW aktiv und Herrn Ingo Sauer, Zugführer des Ortsverbandes, seit 27 Jahren dabei. Als erstes erfuhren sie, dass gemäß § 63 der Charta der Vereinten Nationen dass das Leitmotiv die friedliche, also waffenfreie Hilfe ist, weshalb das jahrelange Stigma, nur eine zivile Ersatzarmee zu sein, schlichtweg falsch ist. Das Technische Hilfswerk hat weit mehr zu bieten als man denkt. In Deutschland gibt es 668 Ortsverbände und Alsfeld ist einer davon.

Besuch beim THWBesuch beim THW
 Eine echte Dienststelle der Bundesrepublik Deutschland, die ehrenamtlich besetzt ist. In dieser organisieren sich ein Zugtrupp, zwei Bergungsgruppen, das sind die „fahrenden Werkzeugkisten“, wie Herr Sauer in seinem Impulsvortrag ausführte und noch eine spezielle Fachgruppe. Weiter erläuterte er, dass seit dem 01.01.2019 eine davon zu einer Fachgruppe Notversorgung umgerüstet wird. Insgesamt sind im THW Deutschland ca. 1000 Hauptamtliche und ca. 80.000 Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer organisiert und in Alsfeld direkt, sind es ca. 30 Leute, die sich engagieren. Immer dann, wenn ein Katastrophenfall vorliegt oder Menschen Hilfe in Not brauchen, aber Feuerwehr und Polizei in Sachen Gefahrenabwehr an ihre Grenzen kommen oder wenn um Amtshilfe gebeten wird, kommt das THW zum Einsatz. Bestes Beispiel und auch viel zitiertes war an dem Abend der „Bücking Brand“ am 31.07.2013 in Alsfeld. Er hat dazu beigetragen, dass zum einen das THW viel mehr von der Bevölkerung wahrgenommen wurde und zum anderen dazu, dass einige Abläufe verbessert oder anders gestaltet werden konnten. Der THW Ortsverband Alsfeld ist hauptsächlich auf das Pumpen spezialisiert, sodass ihre Hilfe und ihre Pumpen beim Löschen goldwert waren. Herr Sauer merkte an, dass es im Nachgang von Seiten der Feuerwehr hieß „Wir konnten uns durch Euch auf unsere eigentliche Aufgabe, das Löschen, konzentrieren und der Rest wurde vom THW gemanagt“. Das THW ist so aufgestellt, dass es sich komplett autark in einer Katastrophe bewegen kann. Eine Zeltstadt zu errichten, mit Sanitäranlagen, Küche und Schlafplätze, kein Problem für das THW, das stellten sie zuletzt beim Moorbrand in Meppen 2018 zur Schau. Auch dort auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes hat der Ortsverband Alsfeld Hilfe geleistet. Aber nicht nur das ist ein Alleinstellungsmerkmal des technischen Hilfswerks, sondern auch der föderalistische und modulare Aufbau innerhalb des THW. Jeder Ortsverband ist mit einem anderen eins zu eins, auch über die jeweiligen Fachgruppen kompatibel, so dass vor Ort ein absolut reibungsloses Zusammenarbeiten möglich ist. Diese Art „Gleichschaltung“ bzw. dieses große Gefühl der Verbundenheit innerhalb des THW führt auch dazu, dass keiner der Helfer bei einer Katastrophe einen Unterschied zwischen den einzelnen Helfern macht. „Es gibt kein, dass ist dein Teil der Katastrophe oder des Feuers und das meiner“, wie Herr Orts- und Kreisbeauftragter Jochen Weppler ausführte. Als Bundesbehörde merkt das THW wie auch die Bundeswehr, dass die Sparpolitik der letzten Jahre alle hart getroffen hat und da weit mehr in Zukunft kommen muss. Es genügt nicht, mit der Gießkanne Fördermittel zu verteilen, denn meist kommen die hier unten am Ende der Hierarchie nicht an, führte Herr Weppler weiter aus, sodass ihn das Interesse der jungen Leute auch sehr freute und dadurch auch der Diskurs mit der Politik stattfinden kann, den er auch selbst immer wieder sucht. Erstaunt waren die jungen Politiker, als sie erfuhren, dass der Wegfall der Wehrpflicht zu einem Wegbruch von etwa 30-40% beim Personal geführt hat. Deswegen und generell, da es einem nicht schadet herauszufinden, was einem liegt oder nicht und der Gedanke des etwas Zurückgebens, befürworteten beide, Herr Weppler, wie auch Herr Sauer die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht für die Herausforderungen der Zukunft in unserer Gesellschaft. Die Junge Union zeigte sich sehr beeindruckt von der Vielfalt der Aufgaben, die das THW bewältigt und für die es  spezielle Fachgruppen vorhält, sei es Beleuchtung, Sprengung, Ölbeseitigug oder wie im Ortsverband Alsfeld das Pumpen von Wassergefahren uvm. Die jungen Politiker waren sich einig als sie sich nach etwas 2,5 Stunden im Alsfelder Ortsverband für die interessante Führung über das Gelände und den Vortrag bedankten, das THW wird viel zu selten für das wahrgenommen wird, was es macht und was es leisten kann. In diesem Sinne sind alle sehr froh darüber, dass dem THW keine vergleichbaren Anfeindungen wie so oft in letzter Zeit anderen Helfern in den verschiedenen Hilfsorganisationen entgegengebracht wird, sondern viel mehr große Dankbarkeit. Die Mitglieder der Jungen Union wünschen den ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern in Alsfeld, dass dies auch für die Zukunft weiterhin der Fall sein wird und der Alsfelder Ortsverband auch noch wieder neuen Zuwachs, im Dienst der Humanität gewinnen kann.